Leseprojekt der Klasse 6a mit dem Kinderbuchautor Armin Pongs
Die Klasse 6a nahm im Frühjahr an einem Leseprojekt des Autors Armin Pongs teil. Der am Chiemsee lebende Kinderbuchautor hatte Schulklassen gesucht, die ihn bei der abschließenden Überarbeitung seines ersten Bandes der neuen Buchreihe „Der magische Kalender“ unterstützen. Er konnte wegen Corona nicht auf Lesereise gehen und so fehlte ihm der Austausch mit seinen jungen Leserinnen und Lesern. Wöchentlich untersuchte die Klasse ein Kapitel und gab Herrn Pongs Feedback zum Gelesenen und zu den Illustrationen von Souradip Saha. Zeitgleich konnten die 6a mitverfolgen, wie ein Kinderbuch entsteht, lernte Vieles über die Arbeit des Illustrators und des Webdesigners und tauschte sich in einer Videokonferenz mit dem Autor selbst aus.
Während des Projektes lernten die Schülerinnen und Schüler, eine Weitererzählung zu schreiben. In der abschließenden Klassenarbeit erzählten sie ein Kapitel des Magischen Kalenders weiter. Viel Spaß beim Eintauchen in die Welt des Magischen Kalenders!
S. Walter
Ganz knapp entwischt von Lilly Erschig (6a)
Als alle aus dem alten Postbus ausgestiegen waren, sahen sie sich fröhlich um. Es war schönes Wetter. Die Sonne schien und ein blauer, wolkenloser Himmel strahlte über den Freunden. „Na dann mal los“, meinte der Professor, „sonst schwimmt uns unser Kalendertier noch davon.“
Nach guten fünf Minuten Laufen kamen sie an einem Dünenbereich mit vielen Büschen und Gestrüpp. Außerdem waren überall kleine und große Kuhlen mit Wasser, die wohl die Flut zurückgelassen hatte. „Na toll, wie sollen wir denn hier so ein kleines Tier finden?“, maulte Said. „Ich weiß auch nicht“, meinte der Professor. „Wir müssen einfach weitergehen, dann finden wir den Seestern schon“, sagte Taya. Nach weiteren zehn Minuten Marschieren legten sie eine kleine Rast ein. „Seht mal!“, rief Anne die Freunde zu sich her. Sei stand vor einer kleinen Mulde, die mit Wasser gefüllt war. Dort teilten sich sehr viele Tiere wie Krebse, Schnecken und andere Kleintiere das Wasser. Doch ein Seestern war nicht dabei. Enttäuscht wollten die Sternensammler gerade wieder aufbrechen, da schrie Anne erschrocken auf: „Hilfe, der Sand hier hat Füße bekommen!“ Schnell liefen alle zu Anne hinüber und tatsächlich bewegte sich der Sand. „Ein Kobold!“, rief Taya. „Ein Geist“, quiekte Anne. Und als ob dieser Schreck nicht erst mal für alle reichte, raschelte zu allem Überfluss auch noch bedrohlich, ganz in ihrer Nähe, ein großer Busch. Die standen hier überall verteilt. Alle starrten immer wieder vom wackelnden Sand zum raschelnden Busch hinüber. „Ein Geisterkomplize“, hauchte Anne. „Nein, ich glaube eher das sind die Schattenmänner“, gellte Aaron, „und ich glaube, in dem wackelnden Sandhaufen ist unser Seestern verbuddelt.“ Kaum hatte er seinen Satz beendet, sprangen die drei Finsterlinge hinter dem Busch hervor. Doch was taten sie? Einer der drei Schwarzhüte sprang so hektisch auf, dass er sich und die anderen drei zu Boden riss. Diesen Moment nutzte Said aus, um den Sandhaufen in Windeseile auszubuddeln. Und tatsächlich, dort lag der gesuchte Seestern im Sand. Blitzschnell schnappte sich Said das glitschige Tier und schrie: „Los, los, los, schnell weg hier!“ Alle reagierten sofort und rannten als wäre der Teufel hinter ihnen her. Und keine Sekunde zu früh, denn auch die Schattenmänner standen wieder auf den Beinen. Im Rennen kam der Professor Said entgegen und zeigte ihm den Ring, der genau auf die Tentakeln des Tieres zu passen schien. Said verstand sofort und streckte dem Professor das Kalendertier entgegen. Der stülpte den Ring auf einen Tentakel des Tieres. Dann ließ er mit dem Registriergerät noch schnell das wohlvertraute Piepen erklingen und der neunte Stern leuchtete auf. Und überhaupt keine Sekunde zu früh, denn erschrocken sah er, dass die Schattenmänner sie fast erreicht hatten. Sie traten nun aber auch laut fluchend den Rückweg an und liefen in die entgegengesetzte Richtung.
„Puuh, das war diesmal aber ziemlich knapp“, meinte Taya. „Aber so was von“, stimmte ihr Anne zu. Doch da kam auch schon der Sternenbus angerollt, um sie nach Hause zu fahren. Und noch bevor sie mit Lichtgeschwindigkeit abbrausen konnten, meinte Anne noch: „Diesmal war das Meer gar nicht so schlimm.“